Online-Kurse: meine Erfahrung mit Udemy

Während der Coronakrise muss jeder von uns eine schwierige Entscheidung treffen – Netflix oder Weiterbildung. Wenn Sie über eine Karriere nach Covid19 nachdenken, liegt die Wahl selbstverständlich klar auf der Hand.

Letztes Jahr habe ich mir sehr viele Gedanken über Selbstbildung gemacht. Man las viel (zu viel) darüber und es schien "just another hype" zu sein. Das Lesen von Artikeln zu technischen Themen und StackOverflow sollte doch reichen, oder? Dennoch wollte ich einen vollständigen Kurs belegen.

Es gibt viele hervorragende E-Learning-Projekte, die versuchen alle Themen abzudecken. Und es gibt auch sehr schöne Nischenprojekte wie DataCamp oder LeetCode, die sehr techniklastig wirken und gut zur Vertiefung von IT-Kenntnissen dienen können. Meine Wahl lag zwischen Coursera und Udemy, die schon seit Jahren um die Nummer Eins auf dem Markt ringen.

Coursera

Die Auswahl der Kurse bei Coursera ist sehr akademisch – die Kurse werden von Unis und Firmen aus der ganzen Welt angeboten . Ja, wenn ich einen Universitätskurs belegen will, würde ich Coursera wählen. Dort habe ich auch mehrere Kurse ausprobiert. Nach einem Kurs können Sie gegen Aufpreis als Online-Absolvent einer Elite-Universität betrachtet werden. Mit einem Online-Bachelor oder sogar ein Online-Master. Die ausgestellten Zertifikate kann man bei LinkedIn platzieren. Was braucht man mehr für einen Lebenslauf? Aber es geht natürlich nicht nur um die Befriedigung der HRs und Ansammlung von Buzzwörtern im Profil. Wir wollen ja auch wirklich was können :)

Udemy

Ich wollte mir einige praktische Kurse von Fachleuten anhören, ohne tief in die Theorie einzutauchen zu müssen. Auch wollte ich operative Freiheit haben, damit ich mein Online-Studium einfach ohne großen Zeit- und Geldverlust unterbrechen kann. Dennoch sollten die Kurse mindestens 10 Stunden dauern und so viele praktische Tipps wie möglich enthalten. Nennen wir es einen praxisnahen Lernkurs. Daher fiel meine Wahl auf Udemy.

Udemy: eine große Auswahl an Kursen ab 10,99 Euro

Sprache

Fast alle Kurse auf Coursera werden auf Englisch angeboten. Auf Deutsch bekommt man lediglich ein paar Videos mit deutschen Untertitel. Deutsch ist meine Hauptkommunikationssprache, deshalb wären Kurse auf Deutsch für mich natürlich von Vorteil. Ich habe durchschnittliche Englischkentnisse, die für den Alltag ausreichen, aber ich bin mir nicht sicher, ob das für einen Universitätskurs ausreichend gut ist. Grob gesagt: ich will keine Zeit mit Übersetzen verbringen.

Vieles hängt von der Diktion des Dozenten ab. Einige "englische" Dozenten muss man erst einmal verstehen lernen. Eine seltsame Aussprache von Wörtern lenkt einen vom Inhalt des Kurses ab. Dazu kommen noch Präsentationsfähigkeiten – das gilt sowohl für englische, als auch für deutsche Dozenten. In solchen Fällen sollte man immer zuerst die Vorschau des vom Autor durchgeführten Kurses anhören. Der erste Eindruck und die Chemie zählen.

Preis – ab 10,99 Euro

Der Preise auf Udemy haben mich zunächst abgeschreckt. Die Kurse kosten zwischen 99 und 199 Euro. Für diesen Preis erhält man einen vollwertigen Online-Kurs mit ca. 5-30 Stunden Video-Material. In Wirklichkeit lohnen sich jedoch nicht alle Kurse. Der Vorschau muss man sich unbedingt anschauen und die Beschreibung der Themen durchsehen. Oft brauchte ich während des gesamten Kurses nur ein paar Lektionen, um etwas zu lernen. Aber man zahlt eben für den ganzen Kurs mit Einführung, allgemeinen Fragen usw. Wenn man mit Udemy arbeitet, muss man daher geduldig sein und auf Rabatte warten.

Ich habe ungefähr 40 Kurse für insgesamt 500 Euro erworben. Das ist ein guter Preis für eine entspannte Wochenende-Beschäftigung.

Geschwindigkeit

Die Länge der Kurse ist unterschiedlich. Seriöse Kurse mit vielen Themen beginnen meist ab 20 Stunden – in diesen Zeitraum passen einige allgemeine Fragen für Anfänger und auch Vertiefungen ins Detail. Nach einem solchen Kurs wird man kein Superspezialist sein, aber man hat ein allgemeines Verständnis für das behandelte Thema.

In verschiedenen Kursen zum gleichen Thema werden Aspekte aus verschiedenen Blickwinkeln offenbart. Daher habe ich normalerweise mehrere Kurse zum gleichen Thema mit unterschiedlichen Optionen ausgewählt. So sammelt man für ein Thema leicht über 100 Lernstunden.

In diesem Fall kann ein Ein 30-stündiger Kurs mehrere Wochen aktiven Zuhörens fordern. Und am Ende wird man bereits vergessen haben, womit man angefangen hat. Daher habe ich versucht einzelne Themen am Stück abzuarbeiten. Besonders interessante Themen können einen locker ein ganzes Wochenende kosten. Wenn das Material zu einfach oder verständlich war, rate ich dazu, die Videos mit einer Geschwindigkeit von 1,25 bis 1,5 abzuspielen – so reduziert sich die Kurslänge oft um mehrere Stunden. Gleichzeitig sollte man komplizierte Themen mehrmals anhören.

Ergebnisse

Nach einem virtuellen sechsmonatigen Semester bei Udemy lernte ich das Thema Data Science kennen und aktualisierte meine Kenntnisse in IT-Themen (Webentwicklung, Datenbanken). Unmittelbar nach Abschluss der Kurse habe ich meine Kenntnisse in Linkedin Assessments ausprobiert – alle "Prüfungen" dazu habe ich beim ersten Mal bestanden. Ohne Vorbereitung auf Udemy wäre ich nicht in der Lage gewesen, diese Tests sofort zu bestehen.

LinkedIn Assessments

Danach setzte ich Python erfolgreich für eigene Projekte ein. Im Allgemeinen sollte ich feststellen, dass es selbst für erfahrene Entwickler nützlich sein kann, zum Studentenmodus zurückzukehren und ein paar Tage damit zu verbringen, neue Technologien zu erforschen. Und Udemy hilft dabei wirklich gut.

Mir selbst habe ich einige sehr gute Dozenten und E-Kurse vermerkt. Ich persönlich empfehle, diese Kurse anzuhören. Hier ist meine Top-Liste der Online-Lernkurse bei Udemy:

Viel Glück bei Online-Kursen!

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